Sansibar – Die Küste vor Tansania in Ostafrika
Die Insel Sansibar, auch Unguja genannt, ist berühmt für ihre traumhaften, türkisblauen Strände am Indischen Ozean. Zusammen mit Pemba Island und zahlreichen kleineren Inseln bildet Sansibar das Sansibar-Archipel. Hier treffen entspanntes Strandleben, kulturelle Vielfalt und historische Bauten aufeinander. Seit über 20.000 Jahren ist die Insel bewohnt und diente lange Zeit als wichtiges Handelszentrum zwischen Arabien, Indien und Afrika. Das bekannteste Viertel der Inselhauptstadt ist Stone Town, das mit seinen Kolonialbauten aus Korallengestein seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die meisten dieser Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert, als der florierende Gewürz- und Sklavenhandel den Sultanen ermöglichte, prachtvolle Bauwerke zu errichten.
Trotz dieser Schönheit kämpft Sansibar mit erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Bevölkerung hat oft eingeschränkten Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und ausreichender Ernährung. Derzeit leben etwa 765.179 Menschen auf Sansibar. Im Human Development Index (HDI) rangiert Sansibar auf Platz 163 von 189. Arbeitslosigkeit ist hoch, die Löhne sind niedrig und die Arbeitsbedingungen lassen zu wünschen übrig. Tansania, zu dem Sansibar gehört, zählt zu den ärmsten Regionen der Welt. Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt etwa 250 US-Dollar, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze – trotz eines wachsenden Tourismussektors. Die Kindersterblichkeit liegt bei etwa 5,4 %, und rund 12 % der Kinder leiden an akuter Mangelernährung.
Familia Moja Foundation und Gründer Tim Spooner
Die „Familia Moja Foundation“ wurde 2022 von Tim Spooner und drei weiteren Mitgliedern mit Sitz auf Sansibar gegründet. Tim engagiert sich seit über 20 Jahren in Afrika und lebt seit 2018 auf Sansibar, wo er bereits Schulen und Hilfsorganisationen unterstützt hat. 2022 entschloss er sich, eine eigene Organisation zu gründen, um möglichst vielen Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Zu seinen Aufgaben gehören die Finanzierung, Verwaltung, Strategieentwicklung sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Aus eigenen Mitteln erwarb Tim ein 3.000 Quadratmeter großes Grundstück im Stadtteil Bwejuu, auf dem er einen Kindergarten errichtete. Das Grundstück soll in den kommenden Jahren vielen Kindern und Familien zugutekommen.
Ziel der Organisation ist es, Kindern aus benachteiligten Verhältnissen durch einen ganzheitlichen Ansatz Zugang zu Bildung, Ernährung und außerschulischen Aktivitäten zu ermöglichen, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Obwohl es auf Sansibar eine Schulpflicht gibt, gibt es nicht genügend Schulplätze. Vorschulen und Kindergärten werden ausschließlich von privaten Organisationen betrieben, der Staat bietet keine entsprechenden Einrichtungen an. Schätzungsweise 20 % der Kinder in Tansania besuchen keine Schule, und nur etwa 70 % der eingeschulten Kinder schließen die Grundschule ab. Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, haben oft Schwierigkeiten, den Schulstoff aufzuholen, was zu einer höheren Abbruchquote führt. Deshalb setzt sich Tim dafür ein, dass Kinder kostenlosen Zugang zu Bildung erhalten, um die Armut durch Bildung zu überwinden.
Zur Deckung der Grundstückskosten fließen 10 % der Einnahmen aus Tims Restaurant in die Organisation. Darüber hinaus bietet die Foundation ein Freiwilligenprogramm an, bei dem Volontäre im Kindergarten mitarbeiten können. Aktuell bietet die Einrichtung Platz für 90 Kinder.
Die Mensa
Das Projekt „Mensa“ soll es 90 Kindern ermöglichen, jedes Jahr eine nahrhafte und warme Mahlzeit zu erhalten. Der Bau dieser Mensa ist eine Investition in die Zukunft der Kinder und der Gemeinschaft. Eine gesunde Ernährung verbessert die Bildungschancen der Schüler und fördert das allgemeine Wohlbefinden in Bwejuu, Sansibar. Langfristig wird dies positive Auswirkungen auf das Leben der Kinder haben.
Dank der großzügigen Unterstützung des Vereins Hilfe für Selbsthilfe Walldorf e.V. und weiterer Spender konnte der Bau in drei Phasen gestartet werden. Die Fertigstellung ist für Dezember 2024 geplant. Wir von BLESSMANITY e.V. sind dankbar für das uns entgegengebrachte Vertrauen und werden die Eröffnungsfeier im Januar vor Ort begleiten. Gemeinsam bauen wir Brücken!
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.blessmanity.com.
Die nächsten Schritte
Nach der Fertigstellung und Eröffnung der Mensa werden wir vor Ort prüfen, wie wir weiterhin unterstützen können, um die Vision eines ganzheitlichen Ansatzes für die Kinder weiter zu verfolgen. Ein nächster Schritt könnte die Einführung von außerschulischen Aktivitäten sein, um die Kinder zusätzlich zu fördern.