
Nicaragua
Nicaragua ist der größte Staat Mittelamerikas. Nichtsdestotrotz zählt das Land mit rund 7 Millionen Einwohnern zu den ärmsten Lateinamerikas. Noch immer werden über 25% des Bruttoinlandproduktes durch Landwirtschaft und Fischerei erwirtschaftet. Eine starke Abhängigkeit besteht von den schwankenden Hauptexportgütern Kaffee, Rindfleisch und Zucker. Rund 30% der Bevölkerung Nicaragua lebt unterhalb der Armutsgrenze. Nicaragua nimmt im Human Development Index 2023 Platz 130 von 193 Staaten ein.
Projektstandort Somoto
Somoto (ca. 21.000 Einwohner) befindet sich im Norden Nicaraguas, dicht an der Grenze zu Honduras. Seit 2013 wird dort die Selbsthilfe-/Elternorganisation Los Pipitos unterstützt.
Inklusion
Die Elternorganisation Los Pipitos betreut über 400 Familien mit behinderten Kindern. Eltern haben sich zusammengefunden, um sich gegenseitig zu unterstützen und um ihre Kinder so zu fördern, sodass sie am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben können. Los Pipitos arbeitet landesweit, besteht aus unabhängige Elterngruppen, die über eine Zentrale in der Hauptstadt Managua miteinander kooperieren.

Im Zentrum der Arbeit von Los Pipitos steht nicht nur das einzelne Kind, sondern die ganze Familie wird als Garant für eine angemessene Betreuung miteinbezogen. Neben Therapieangeboten und Zugang zur medizinischen Versorgung spielt der Besuch der öffentlichen Schule eine wichtige Rolle. Deshalb gibt es eine Kooperation und Fortbildungen für Eltern und Lehrkräfte, wie Förderkurse für Kinder und Jugendliche.
Bei regelmäßigen Umfragen unter den Eltern, was sie und Ihre Kinder benötigen, zeigt sich, dass in Familien die Kinder oft kein eigenes Bett besitzen, aber auch ein großer Bedarf an Kochstellen und Hausgärten zur Selbstversorgung besteht.
Der „Bettenbau“, sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes der Familien, werden bereits seit Jahren erfolgreich unterstützt. Eltern, die regelmäßig mit ihren Kindern den oft sehr weiten und beschwerlichen Weg zur Therapiestunde auf sich nehmen, dürfen unter Anleitung eines Schreiners ein Bett für ihre Kinder bauen und erhalten zusätzlich eine Matratze. Da manche Familien auch den Transport nicht bezahlen können, werden auch diese Kosten übernommen. Auch die Anschaffung von Schulmaterial, notwendiger Möbel und von Saatgut wird im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt.
Damit werden wichtige Bausteine für den Schulbesuch der Kinder, Fortbildungen der Eltern, wie der Verbesserung der ökonomischen Situation der Familien ermöglicht.

