Togo
Togo ist eines der ärmsten Länder der Welt und nimmt auf dem Human Development Index 2017 Rang 165 von 188 Staaten ein. Es gibt keinerlei staatliche Altersversorgung oder Krankenversicherung – außer für Beamte im Staatsdienst. Eine Ärztin/Arzt muss mehr als 12.000 Patienten versorgen. In ländlichen Gebieten herrscht die größte Armut. Dort sichern Familien ihre Existenz durch Ackerbau und Landwirtschaft. Kinder besuchen die Schule durchschnittlich 4,8 Jahre lang (Human Development Indices and Indicators: 2018 Statistical Update).
Projektort Wartema
Die Grundschule von Wartema liegt in einem Dorf östlich von der Kleinstadt Kantè, ca. 470 km nördlich der Hauptstadt Lomé. Über eine rote, sandige Straße gelangt man zur Schule. Die Region um Wartema ist vor allem wegen der „Tata-Somba“ bekannt, traditioneller burgartiger Behausungen des Stammes der Outamari, die in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden und eine Touristenattraktion darstellen. Gegenüber der Grundschule befinden sich einige dieser Burgen.
Bis zur Abschaffung der Schulgebühren an staatlichen Grundschulen 2008 war in Wartema eine katholische Primarschule. Diese musste komplett schließen, denn der Schulbesuch an kirchlichen Grundschulen ist gebührenpflichtig. Die Kinder von Wartema und Umgebung mussten ins nächste Dorf gehen, wo es eine gebührenfreie staatliche Grundschule gibt. Dies bedeutete für viele von ihnen, einen täglichen Schulweg zu Fuß von mindestens 5 km in Kauf zu nehmen. Die Grundschule Wartema wurde im Schuljahr 2016/17 in den baufälligen Gebäuden der ehemaligen katholischen Schule vom Staat wiedereröffnet. Bei einem Besuch im März 2018 sahen wir, dass der Zustand der Gebäude sehr schlecht war. Wir konnten die ersten geförderten Bauarbeiten an einem Schulgebäude und den Sanitäranlagen miterleben! Schon im Mai 2018 konnte das sanierte Hauptgebäude der Schule eröffnet werden. Den Schülerinnen und Schülern stehen seitdem drei Klassenräume zur Verfügung, die mit neu gebauten Schulbänken und Tischen ausgestattet sind. Außerdem gibt es jetzt eine Sanitäranlage mit vier Toiletten für die Kinder, vorher befanden sich dort keine. Dank des Vereins Ossara e. V., der die Projekte initiiert und vor Ort betreut, sowie unserer Spende konnte das Mobiliar bestehend aus Schulbänken, Stühlen, Tischen und Schränken finanziert werden.
Im Hauptschulgebäude waren bislang auch die Vorschulkinder untergebracht. Die Dorfgemeinde hat während der Sommerferien 2018 darum gekämpft, dass im neuen Schuljahr alle Jahrgänge geöffnet werden – es war vorgesehen, nur die dritte Klasse zusätzlich zu öffnen. Derzeit werden alle 3 Räume benötigt, so dass je 2 Jahrgänge gemeinsam in einem Klassenraum unterrichtet werden. Zwei zusätzliche staatlich bezahlte Lehrkräfte haben das Lehrerteam im neuen Schuljahr verstärkt. Eine großartige Nachricht!
Die Schule brauchte daher dringend ein intaktes Gebäude, in dem die Vorschulkinder lernen können. Gegenüber dem renovierten Hauptschulgebäude befinden sich weitere verfallene Gebäude und eines wurde in den letzten Monaten komplett saniert. Dank unserer Unterstützung ist die Sanierung des Vorschulgebäudes bereits abgeschlossen und die Übergabe erfolgte am 14.01.2019.
Die Grundschulkinder brauchten für dieses Schuljahr Bücher in Mathematik, Lesebücher (Französisch) sowie Materialien, wie z. B. Kreide, Landkarten, einen Globus, Fußbälle etc. Das Geld für die Materialien kam zum großen Teil aus einem Teil des Erlöses des Schulfests des Gymnasiums Walldorf.
Diese Schule möchten wir weiterhin beim Aufbau mit unseren Bemühungen unterstützen. Bildung kann es den Kindern ermöglichen der Armut zu entkommen.