
Togo
Togo gehört mit rund 8,9 Millionen Einwohnern heute zu den ärmsten Ländern des globalen Südens. Die Menschen auf dem Land leben von kleinbäuerlicher Landwirtschaft, aus der sie nur sehr niedrige Einkommen erzielen. Feste Arbeitsplätze, die den Lebensunterhalt nachhaltig sichern, sind rar. Kinder besuchen die Schule durchschnittlich 5,6 Jahre. Togo nimmt im Human Development Index 2023 Platz 163 von 193 Staaten ein.
Projektstandort Azime
Wenn sich Ladi Kouassi erinnert, wie er in den frühen Neunzigerjahren nach Deutschland kam, kommt er immer auch auf seine Herkunft zu sprechen. In Azime, einem Dorf in der Provinz Maritime im Süden Togos wuchs er zusammen mit seinen Geschwistern auf.
Schulbauförderung
In der Dorfschule lernte er die ersten Buchstaben und Zahlen. Kouassi weiß um den Wert der Bildung für die Entwicklungschancen eines Menschen.
„Ohne Bildung ist alles nichts!“ betont er. „Für die Kinder ist Bildung das wichtigste Gut“.
Zusammen mit Dr. Wolfgang Kringe aus Sinsheim beschloss er im Sommer 2020 für die Grundschulkinder aus den Dörfern Adegbehoue, Doussou und Kondjin eine Schule zu bauen. Zwar gab es ein altes verfallenes Gebäude, aber viele der 250 Grundschulkinder wurden im Freien unterrichtet. Gbenou Kofi Ebouna organisiert als Partner in Togo den Bau unentgeltlich. Lehrer und Eltern, der Bürgermeister vor Ort engagieren sich.
Die Bauarbeiten beginnen im Dezember 2020. Baumaterialien können günstig beschafft werden. Regionale Beschaffung und nachhaltige Materialproduktion sind den Projektbetreuern wichtig.
Es entstehen neue Klassenräume und die Mädchen und Jungen haben seitdem eine brauchbare Toilettenanlage. Ein dichtes Dach deckt die Räume, so dass künftig in der Regenzeit in Azime unterrichtet werden kann. Nach den Wochen des Regens, stellt sich schon bei den Arbeiten im Sommer 2021 heraus, dass der alte verfallene Brunnen auf dem Schulgelände restauriert werden kann und nun -versehen mit einem neuen Rohrsystem und einer einfachen leistungsfähigen Handpumpe – Wasser liefert, das von den Dorfbewohnern genutzt wird. Sollten Dorf und Schule demnächst über Elektrizität verfügen, lässt sich das System einfach mit einer Elektropumpe betreiben. Das Lehrerzimmer, ein kleines Verwaltungszimmer und ein Raum für Unterrichtsmaterialien erhalten eine Büroausstattung mit Schreibtischen und Stühlen. Alle Gebäudeteile werden mit festen Türen und Holzläden vor den Fenstern gesichert.
Ein eigener Versammlungsraum, der auch als Mensa dient, wurde nach den Sommerferien im Herbst 2023 errichtet und mit Bänken ausgestattet. Hier können alle in der Mittagspause ihre von zuhause mitgebrachten oder die vor Ort gekochten Mahlzeiten einnehmen.
„Wir, der Bürgermeister von AZIME, der Direktor der öffentlichen Grundschule, Herr Gbenou Kofi Ebouna und die gesamte Dorfbevölkerung aus AZIME danken Ihnen für alles, was Sie in der Grundschule möglich machen…. Wir sagen einfach DANKE!“
Zukünftiges Projekt: Bau eines Gesundheitszentrums
Die medizinische Versorgung und Betreuung in den Dörfern finden nur unregelmäßig und mehr oder weniger in der Öffentlichkeit statt. Ein Schritt nach vorn wird der Bau eines kleinen basismedizinischen Zentrums für Konsultationen und Behandlungen mit einem Geburtszimmer sein. Die Frauen sind noch auf einen weiten Weg -häufig per Motorrad- zur Geburtshilfe angewiesen. Das Zentrum zur Nutzung für die Bevölkerung der umliegenden Dörfer wird auf dem Schulgelände stehen. Im Herbst 2024 soll der Bau beginnen.
Nachhaltigkeit Alle Arbeiten werden so weit wie möglich durch örtliche Arbeitskräfte ausgeführt, Steine und Fensterelemente vor Ort aus Sand und Zement selbst hergestellt. Mobiliar wird im Dorf restauriert und neu geschreinert. Vorhandene Baustrukturen werden, wenn möglich, weiter genutzt.