Hogar Cecilia B. de Widmer – Ein Mädchenheim in Traiguén
Im Jahre 1981 wurde das internatsähnliche Mädchenheim Cecilia B. Widmer, unter Leitung der Schwestern des katholischen Ordens ‚Congregación Hermanas Maestras de la Santa Cruz‘, in der Kleinstadt Traiguén gegründet. Traiguén liegt ungefähr 600 km südlich der Hauptstadt Santiago de Chile und ist Teil der Region Araukanien. Haus und Gelände sind im Eigentum der namensgebenden Stiftung. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der staatlichen lnstitution SENAME, dem dortigen Jugendamt.
Fünfzig bis sechzig Mädchen, indigener Herkunft, zwischen 2 und 20 Jahren finden seitdem ein liebevolles, betreutes Zuhause. Zugewiesen werden die Kinder durch das zuständige Jugendgericht.
Die Herkunft der Kinder ist in jedem der Fälle durch schwere familiäre Probleme gekennzeichnet. Die Mütter sind oftmals minderjährig, alleinerziehend und sich ihrer Verantwortung in keinerlei Hinsicht bewusst. Gravierende innerfamiliäre Missstände wie: Arbeitslosigkeit und Alkoholsucht der Eltern, Verwahrlosung, Gewalt im sozialen Nahraum verbunden mit meist regelmäßigem sexuellem Missbrauch, (Kinder-) Prostitution und die Gefahr des Abrutschens in die Kriminalität sind der Regelfall. Resultierende geistige und körperliche Behinderungen durch exzessives Leben der Eltern liegen meist vor; sozialverträgliches Verhalten wird folglich überwiegend als Schwäche verstanden.
Ziel der Einrichtung ist es gerade diese schwer sozial-/ und körperlich geschädigten Kinder zu resozialisieren, psychotherapeutisch und medizinisch zu betreuen, eine schulische Ausbildung nach individueller Veranlagung zu ermöglichen – schlicht sie auf ein selbständiges Leben mit Zukunft vorzubereiten.