Namibia

In Corona-Zeiten ist Fußball Nebensache

Durch die sehr schnelle Reaktion von Namibia und durch die geringe Einwohnerdichte gab es bisher keine große Ausbreitung des Virus und hoffentlich bleibt es so.

Die meisten bisher gemeldeten Fälle kommen aus der Hauptstadt Windhoek und Umgebung – dort wo Mamie ihre Fußballschule betreibt und als Lehrerin arbeitet. Die wirtschaftliche Situation vieler Menschen dort hat sich durch die notwendigen Restriktionen dramatisch verschlechtert.

In einem persönlichen Brief bedankt sich Mamie Kasaona für unsere Corona-Spende:

„Herzlichen Dank für die großzügige Spende, die in dieser schwierigen Zeit für meine Fußball-Kids und ihre Familien eine große Hilfe ist. Auf Grund der Corona-Pandemie sind einige Eltern meiner Spielerinnen und Spieler arbeitslos geworden. Sie können nicht mehr die notwendigen Lebensmittel und Hygieneartikel kaufen oder ihre Miete bezahlen. Es ist ein großer Segen, dass wir nun die bedürftigen Familien unterstützen können, damit sie in ihren Wohnungen bleiben können und nicht hungern müssen. Herzlichen Dank dafür!

Manche Familien sind sehr groß und darunter gibt es auch viele alleinerziehende Mütter. Sie haben unter normalen Umständen schon Schwierigkeiten, ihre Familie zu ernähren, und die Pandemie macht es noch schwieriger.

Fußball spielen ist derzeit natürlich nicht möglich, das Training pausiert. Wenn wir wieder trainieren und spielen dürfen, werde ich wahrscheinlich wieder viele Übungen zu Technik und Taktik wiederholen müssen. Ich möchte, dass die Kinder wieder reinkommen und da anknüpfen können, wo wir vor Corona aufgehört haben, damit sie ihre Ziele erreichen.

Die Schulen sind seit mehreren Wochen geschlossen und viele Eltern haben ihre Kinder zu Verwandten und Großeltern in die Dörfer geschickt, weil sie dort besser aufgehoben sind, wenn die Eltern zur Arbeit gehen. Für Eltern, die sich den Transport der Kinder nicht selbst leisten konnten, haben wir die Kosten übernommen.

Nun ist der Schulunterricht wieder angelaufen. Ich arbeite als Lehrerin und kann berichten, dass es hier mit dem Fernunterricht nicht so gut funktioniert. Viele Schülerinnen und Schüler haben kein Zugang zu einem PC, Laptop oder Smartphone. Deshalb kommen sie im Fernunterricht nicht mit. Die Kinder, die in den Dörfern bei ihren Großeltern sind, haben keine Elektrizität. Das einzige Licht kommt von der Feuerstelle. Das macht es noch schwieriger, da ich nicht mal Materialien ausdrucken und vorbeibringen kann. Es ist alles sehr schwierig.

Wir alle hoffen hier, dass es bald ein Medikament oder eine Impfung gibt, damit wir wieder Fußball spielen können. Bis dahin bin ich sehr froh und dankbar, dass wir durch die Unterstützung von „Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf e.V.“ die Not der Familien etwas lindern können. Herzlichen Dank im Namen aller Fußball-Kinder und ihre Familien!“