Nicaragua: Neues Vorhaben an der Atlantikküste
Seit mehreren Jahren unterstützt das Nicaragua Forum Heidelberg eine psychosoziale Einrichtung für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien im Nordosten des Landes.
Die Atlantikküste weist eine deutlich höhere Arbeitslosigkeit und Armutsrate auf als das übrige Land. Hinzu kommen kulturelle und sprachliche Unterschiede zwischen der Indigenen Bevölkerung und den Zuwanderern aus den pazifischen Regionen, verbunden mit Landraub und gewalttätigen Konflikten.
Durch ein Betreuungsangebot in den Räumen der Fundacion und durch die begleitende Elternarbeit versuchen Sozialpädagogen und Psychologen vernachlässigte und missbrauchte Kinder in ihrer Entwicklung positiv zu unterstützen. Ein Resozialisierungsprojekt für Jugendliche, die erste Erfahrungen mit Drogen- und Beschaffungskriminalität hinter sich haben, wird derzeit von der Initiative in einer weit außerhalb der Stadt Bilwi gelegenen Finca gestartet.
Durch die Kooperation zwischen dem Nicaragua Forum Heidelberg und unserem Verein können nun 5 Hütten für ein landwirtschaftliches Bildungsprojekt repariert werden: die Bambuswände sollen durch Holz ersetzt und die Dächer mit Zink versehen werden.
In jeder Hütte sollen drei Mädchen oder Jungen untergebracht werden. Sie werden entsprechend ihrer Vorgeschichte und Drogenerfahrungen 6 bis 12 Monate in dem Camp bleiben. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium, der Polizei und dem Jugendgericht wird versucht, mit den Jugendlichen eine neue Lebensperspektive zu erarbeiten.
Auf der Finca erhalten die Rehabilitanten eine schulische und eine landwirtschaftliche Ausbildung.
Wichtig ist den Betreuern der regelmäßige Besuch der Eltern. Diese finden hier Beratung und psychosoziale Unterstützung. Durch diese Einrichtung wird es möglich sein, das Selbstwertgefühl der jungen Leute zu stärken und berufliche Perspektiven zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund leistet der Verein Hilfe zur Selbsthilfe mit der finanziellen Unterstützung von 3100€ einen wichtigen Beitrag für die Rettung der Jugendlichen aus den sozial benachteiligten und oft zerrütteten Familien.