Chile

Muchas gracias aus Chile

Seit der letzten Neuigkeit aus Chile sind knapp drei Wochen vergangen.

Trotz strenger Quarantänemaßnahmen und Kontaktverbote ist die Zahl an Infizierten weiter exponentiell gestiegen. Chile zählt nun 40.000 Erkrankte. Das öffentliche Gesundheitssystem ist schon seit geraumer Zeit an seine Grenzen gestoßen, das öffentliche Leben ist lahmgelegt, die Wirtschaft bricht ein, viele können sich nur schwer finanziell über Wasser halten, selbst die Grundversorgung ist zum Teil nicht mehr gewährleistet. Der Kauf eines Sackes Kartoffeln für eine fünfköpfige Familie deren Elternteile Tagelöhner sind, die zurzeit nicht benötigt werden?  Kaum machbar.

Die Versorgungspakte stellten für die ärmsten Familien der Landschule El Tesoro dementsprechend einen wahren Segen dar. 50 Familien nahmen die Pakete u.a. bestehend aus Hülsenfrüchten, Nudeln, Zucker, Mehl und vielem mehr mit strahlenden Augen dankend entgegen.


„Hafer? Ja, bitte!“, hieß es darüber hinaus, denn die Versorgungspakete wurden aufgestockt. Durch die gute Vernetzung konnten direkt vom Hersteller 500 Kilogramm Hafer bester Qualität bezogen werden. Hafer ist in Chile ein beliebtes Nahrungsmittel zur Sättigung und wird für die Zubereitung von Brei, aber auch als Suppeneinlage verwendet. Jeder Schüler der Landschule El Tesoro, 200 an der Zahl, erhielt 2,5 Kilogramm Hafer. Dieser wurde zuvor für jede Familie gerichtet und anschließend durch den Lehrkörper der Schule verteilt.

Die Frage „Was kann ich meinen Kindern morgen zu essen geben?“ kann so für einen gewissen Zeitraum in den Hintergrund rücken. Tatsächlich konnte durch diese Pakete jedoch noch viel mehr erreicht werden: Man konnte ihnen das Gefühl geben nicht allein zu sein, man gab ihnen etwas Sicherheit in einer von Unsicherheit und Ängsten geprägten Zeit:

„Viele Grüße aus Chile und viele Dank nach Deutschland!“