G wie Graffiti und G wie Gabriel
Gabriel Veloso Zapata, 35 Jahre und Streetartkünstler aus Chile, war zu Besuch bei uns in Walldorf. Streetart und die Hilfe zur Selbsthilfe? Ein unerwartetes Duo mag vielleicht der ein oder andere denken. Doch wie kam es zu diesem chilenischen Besuch?
Gabriel kommt aus der Provinzhauptstadt Temuco im südlichen Chile. Der studierte Grafiker und Sohn eines evangelischen Pfarrers fand seine große Leidenschaft im Malen, dem Graffiti-Malen. Seine Kunst hebt sich jedoch deutlich von den einfallslosen Graffitis der vergangenen Jahrzehnte ab. Gabriel verziert mit seiner Streetart nicht nur kleine Wände, sondern ebenso unter anderem Autos, Bushaltestellen und komplette Häuserfronten. Als Inspiration für seine farbenprächtigen Motive dienen ihm chilenische Flora, Fauna und die indigene Kultur. Für Gabriel steht bei seiner Kunst nichtsdestotrotz immer eines im Mittelpunkt: Sie soll den Menschen Freude schenken. Und da ist sie, die Gemeinsamkeit, auch wir möchten Freude weitergeben. Durch die Projektbetreuer und deren Zusammenarbeit mit Gabriel konnte Kindern und Jugendlichen ein täglich wiederkehrendes Lächelns ins Gesicht gezaubert werden.
Bei seinem Besuch in unserer Kleiderstube konnten wir nun selbst seine Leidenschaft für Kunst erleben. Er berichtete uns dabei lebhaft von strahlenden Kinderaugen und dem Bestaunen der Wände. Auch wenn wir seine spanischen Ausführungen zunächst nicht verstanden und auf das Dolmetschen der Projektleiterin angewiesen waren, vernahmen wir dennoch wiederkehrend: „Fantástico“. Als fantastisch beschrieb er die freudeschenkende Zusammenarbeit und das persönliche Kennenlernen. Die Freude über diesen Besuch war auf beiden Seiten zu spüren.
Ein unerwartetes Duo? Vielleicht. Ein passendes Duo? Auf jeden Fall!