Mittlerweile zählt Chile knapp 10.000 Infizierte. Die Zahl der täglich Neuinfizierten und Corona-Toten steigt rapide.

Araukanien, die Region in denen unsere Maßnahmen der inklusiven Kinder-Jugendförderung verwirklicht werden, ist davon am schwersten betroffen. Die Provinzhauptstadt, Temuco, steht unter vollständiger Quarantäne. Die Intensivbetten des Regionalkrankenhauses, nur unvorstellbare 12, sind vollständig belegt.  Das öffentliche Leben ist vollkommen lahmgelegt.

Besonders treffen die Quarantänemaßnahmen, wenn auch zu deren Schutze, die Familien der Schüler der Landschule El tesoro. Die Familien leben am Existenzminimum, die meisten Eltern verdingen sich als Tagelöhner – Arbeitskräfte, die zurzeit nicht benötigt werden. Die üblichen Einkünfte, auch wenn diese nur gering waren, entfallen nun komplett. Durch den ausgesetzten Unterricht gilt es auch ganztätig die Kinder zu versorgen, die normalerweise kostenlos Frühstück und Mittagessen in der Schule erhalten. Die Eltern sehen sich mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert. Lilian, eine Lehrerin der Schule, berichtet in einer E-Mail: „Einige der Eltern können es sich momentan nicht mal mehr leisten einen Sack Kartoffeln zu kaufen. Ihre Sorge gilt nicht einer möglichen Erkrankung, sondern der Ernährung und Versorgung ihrer Kinder. Vor allem da die Leute hier anfangen zu hamstern. Einige Produkte sind sehr viel teurer geworden.“

Durch die Soforthilfe der Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf e.V. und den guten Kontakt zu den Projektbetreuern vor Ort konnte zeitnah auf diese Situation reagiert werden. Haltbare Produkte wurden trotz erschwerter Bedingungen erworben und Päckchen für insgesamt 50 Familien vorbereitet. Die Versorgungspakete bestehen aus: Hülsenfrüchte, Nudeln, Zucker, Mehl, Öl, Salz, Margarine, Reis, Marmelade, Kekse, Konserven, Milchpulver, Flüssigseife und Toilettenpapier. Diese werden vom Schulpersonal mit einer Sondergenehmigung aus Temuco abgeholt und zu den Familien gebracht. Von der Übergabe der Versorgungspakete wird in einer unserer nächsten „NEWS“ berichtet.